Montag, 25. Juni 2012

Nähwut

Kaum eine Woche zu Hause und schon wird die Kleiderschrankkapazität aufs Neue herausgefordert.
Diejenigen unter Euch mit einem computerhaften Gedächtnis können sich vielleicht noch daran erinnern, dass ich vor meinen Ferien ein dunkelgrünes Korsett zu nähen begonnen hatte. Das ist jetzt fertig :) Damit kann ich es tatsächlich in zwei Wochen zum Schlossball in Lenzburg ausführen.
Vorher -Nachher Vergleich:



Den passenden Reifüberrock hätte ich unbedingt kürzen müssen, um ihn tragen zu können (das letzte Mal sind mir andauernd Leute darauf getreten), aber dazu hatte ich überhaupt keine Lust. Deshalb habe ich jetzt einen neuen, kann schliesslich auch nie schaden ;) Schwarzer Taft und Reste vom grünen waren noch im Stoffschrank auf Vorrat vorhanden und plötzlich sah der Wintergarten aka Nähzimmer aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen:


Und nein, es hat natürlich nicht weniger lange gedauert als den alten zu kürzen und etwas enger zu machen...
In den Nähpausen wurden Erdbeeren gefuttert und ein Maskenrohling bemalt. Einige der Schnörkel werden noch silbrig nachgezogen, aber dazu muss ich erst Adams Acrylfarbe ausleihen.


Und damit ihr nicht auf die Idee kommt, ich würde mich nun, wo das Schlossballoutfit fertig ist, der Musse hingeben: Ich brauche noch mehr Kleidung fürs Mittelerdefest, die Nähschlacht geht weiter!




Sonntag, 24. Juni 2012

Erdbeerschockcheesecake - Das Rezept

Fräulein Jabberwocky hat mich nach dem Rezept für den Cheesecake aus vorigem Post gefragt und hier ist es:

Man nehme:
250 g Mürbeteig (ich kaufe den meist fixfertig ausgewallt)
4 Eier
80 g Zucker
50 g Grand Marnier oder Alkohol nach Wahl z.B. Erdbeerlikör
250 g Frischkäse (ohne Kräuter o. Ä.)
200 g Magerquark
1 Prise Salz
1 EL Speisestärke
1 EL Kokosraspel
10 Erdbeeren

Man bereite vor:
Legt eine runde Springform mit Backpapier aus und bedeckt den Boden und den Rand mit Mürbeteig (einfach einen runden Fladen hineinlegen und an den Rändern oben festdrücken).
Stecht mit einer Gabel mehrmals Löcher in den Teig und verteilt die Kokosraspeln und kleingeschnittenen Erdbeeren darauf.
Als nächstes müsst ihr die Eier sauber trennen und das Eigelb zusammen mit dem Zucker und der Flüssigkeit gründlich mixen, bis die Masse hell und cremig wird. Dann kommen der Frischkäse, Quark, Salz und die Stärke mit in die Schüssel und werden wieder gut untergemixt. Nun müsst ihr nur noch das Eiweiss steif schlagen und sorgfältig unterheben und dann die Masse in die Form füllen.

Man backe:
40 Minuten im auf 180°C vorgeheizten Ofen. (Ofenmitte)

Nicht erschrecken:
Der Cheesecake wird sich zwischenzeitlich im Ofen aufblähen und wieder zusammenstürzen wenn er wieder draussen ist, das ist normal.

Samstag, 23. Juni 2012

Erdbeerschock




Unweit meines Wohnortes liegt eines dieser grossartigen Erdbeerfelder in denen man selbst Hand anlegen kann. Zwei Mal innerhalb von drei Tagen hat es mich dorthin verschlagen und insesammt habe ich mehr als drei Kilogramm Beeren nach Hause geschleppt. Da ich ja wirklich viel Obst esse war es kein Problem mehr als die Hälfte davon unverarbeitet zu verdrücken, ein Bisschen ist dennoch übrig geblieben. Daraus entstanden Erdbeerkonfitüre mit wenig Pfeffer aromatisiert (eine göttliche Kombination!) und ein Cheesecake mit Grandmarnier und, wer hätte das gedacht, Erdbeeren. Leider haben sie nach 40 Minuten im Backofen ihre hübsche knallrote Farbe eingebüsst.







Dienstag, 19. Juni 2012

Home Sweet Home / Rückblick NYC

*Staub wegpust*

Nach etwas mehr als 6 Wochen bin ich nun wieder zurück, der Koffer ist ausgepackt, die Kleider sind gewaschen und die Agenda füllt sich allmählich immer wie mehr.

Meine Reisebilder und -anekdoten werde ich nicht alle am Stück sondern Destination für Destination posten und dazwischen wieder ein paar aktuelle Sachen einstreuen. Keine Angst also, vor lauter Sightseeing und Stränden, kommen auch die Korsetts nichts zu kurz!

Der erste Stop der Reise war ja bekanntlich New York, deshalb beginne ich gleich dort:

Zwei Wochen vor der Abreise wurde unsere Hostelreservation gecancelet und so kurzfristig war es nicht mehr möglich eine andere Bleibe zu vernünftigen Preisen in Manhattan zu finden. Notgedrungen sind wir nach Brooklyn ausgewichen, was sich schlussendlich als weniger schlimm herausgestellt hat, als wir befürchtet hatten. Wir sind ohnehin den ganzen Tag Subway gefahren, da hat es auch keinen grossen Unterschied mehr gemacht, zwei Stationen mehr zu fahren. Das Hostel war an und für sich sehr gemütlich, nur war unser Schlafsaal völlig überfüllt mit 17 Gästen. Das Frühstück bestand aus einer Packung Pancakes-Fertigmischung und Haferflocken mit denen man sich hätte Porridge zubereiten können. Wir verzichteten auf beides und deckten uns stattdessen mit Bagels aus den unzähligen Delis oder mit Cupcakes ein. Letztere assen wir zwei Mal in der mittlerweile wohl ziemlich bekannten Magnolia Bakery und können deren Red Velvet Cupcakes nur empfehlen.



Wie angedeutet sind wir täglich viele Male mit dem Subway gefahren, der eigentlich ein System von verbundenen Dreckslöchern ist ;) Sonderlich gemütlich sind die Stationen auf jeden Fall nicht und von der Zugfrequenz war ich ziemlich enttäuscht. Dafür hatten wir genug Zeit um jeglichen amerikanischen Plakatwerbungen genaustens zu betrachten, das war Unterhaltung pur. 

Gleich am ersten Tag sind wir den Broadway hoch zum Times Square spaziert und haben uns gefühlt wie die kleinen Mädchen vom Lande. Auf den extra dafür vorgesehenen Stufen haben wir uns hingesetzt und dem bunten Treiben und Flackern und Blinkern einfach nur zugesehen bis sich die Welt vor unseren Augen gedreht hat.


Zwischendurch besuchten wir das MET, wo ich natürlich die Ausstellung alter Roben um eine Woche verpassen musste, und das Museum of Natural History und immer wieder den Central Park, wenn uns der Grossstadttrubel zu viel wurde. Beim Belvedere Castle war die Aussicht ganz besonders idyllisch:


Auch gut für einen Spaziergang war die Highline, die sich auf alten Schienen um die Hochhäuser schlängelt. Solche ruhigen Plätzchen sind in der Stadt wirklich eine Rarität und selbst die Suche nach einem gemütlichen Café ist ausserordentlich schwierig, wenn man nicht gerade in einen der 400 Starbucks gehen will. Das war es auch, was mich wirklich am meisten gestört hat an der Stadt, Essen als blosse Nahrungsaufnahme, möglichst schnell und wie gesagt, sehr selten in gemütlichem Ambiente.


Die Freiheitsstatue durfte natürlich nicht fehlen, aber wir haben uns das stundenlange Anstehen in der Sonne gespart und sind nur an Liberty Island vorbeigefahren. Das geht sehr unkompliziert mit der Staten Island Ferry und ist sogar kostenlos.





Das beste Wetter und den verrücktesten Ort gab es am letzten Tag. Da besuchten wir Coney Island. Weit entfernt von Manhattans Stress in Brooklyn gelegen und angeblich Geburtsort des Hot Dogs, verprüht der Strand mit seinen in die Jahre gekommenen Vergnügungsparks einen wundervoll morbiden Charme. Wir haben uns auf eine Bank mit Meerblick gesetzt, uns eine Grosspackung Ben & Jerry's mit  Peanutbuttergeschmack geteilt und konnten es kaum glauben, dass wir uns noch immer in New York befinden sollten.